Treusinn Produkte sehen nicht nur gut aus, man kann sie auch mit gutem Gewissen kaufen, denn neben Ökologie und Nachhaltigkeit gehört auch soziale Verantwortung zu den Grundpfeilern unseres Unternehmens. Was das für mich
und mein Team bedeutet, beantworte ich mit einem Blick hinter die Treusinn Fertigungswelten...
Alle Treusinn Produkte – ob für Hunde, Katzen oder den Tierliebhaber – werden derzeit in einer von insgesamt dreizehn kleinen Manufakturen zwischen Rosenheim und Kiel von Hand gefertigt. Das besondere an diesen Manufakturen: Es handelt sich um Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Als ich Treusinn vor 5 Jahren gründete wusste ich noch nicht, dass ich bald nicht nur Hundespielzeug, sondern auch allerhand andere nützliche Accessoires rund ums Tier fertigen werde. Von Beginn an war mir jedoch klar, dass ich mit sozialen Werkstätten zusammenarbeiten möchte und das hat zwei ausschlaggebende Gründe: Zum einen liegt mir die soziale und berufliche Integration von Menschen mit Beeinträchtigung sehr am Herzen. Zum anderen ist es das Handwerk selbst das mich begeistert. Klar, ich könnte unsere Produkte auch günstig im Ausland fertigen lassen aber das entspricht nicht unserer Philosophie. Die Grundidee, Unikate herzustellen und damit den persönlichen Wert und die Qualität von Handarbeit hervorzuheben, hat für mich einen besonderen Stellenwert. Die ausgewählten Manufakturen verbinden diese zwei Bereiche: In den Werkstätten wird Menschen mit Behinderung ein sinnvolles Betätigungsfeld geschaffen, sie werden integriert und ihre Leistung, qualitativ hochwertige Produkte von Hand zu fertigen, wird wertgeschätzt. Der Stolz und das Wissen, dass die von ihnen in liebevoller Detailarbeit gefertigten Produkte gerne gekauft werden, gibt Ihrer Arbeit einen Sinn. und das soll auch unser Name widerspiegeln: „Treusinn“ ist althochdeutsch und bedeutet so viel wie "Sinn für Ehrlichkeit und Treue".
Auf den Gebrauch von Maschinen wird in unseren Werkstätten größtenteils verzichtet – die Auseinandersetzung mit Materialien ist der Kern jeder einzelnen Manufaktur. So haben wir Werkstätten die sich ganz auf die Verarbeitung von Holz spezialisieren und andere, in denen unsere Stoff- oder Keramikprodukte entstehen. Wer täglich Rohstoffe von Hand verarbeitet, macht sich viel mehr Gedanken über die Herkunft der verwendeten Materialien als jemand, der eine Maschine bedient oder nur das Endergebnis im Kopf hat. Die Erfahrungen und Kenntnisse unser Mitarbeiter sind uns deshalb besonders wichtig. Gemeinsam entstehen Ideen für neue Produkte und zusammen wird überlegt was wie realisierbar und sinnvoll ist und welche Materialien in Frage kommen die auch unseren Qualitäts- und Wertvorstellungen entsprechen. Auch der Nachhaltigkeitsgedanke wird hier großgeschrieben, schließlich sind unsere Produkte keine Wegwerfartikel, sondern sollen möglichst lange Freude bereiten. Wo immer es möglich ist verwenden wir nachwachsende Rohstoffe aus der Region oder arbeiten mit recycelbaren Materialien. In gemeinsamer Arbeit entstehen so Produkte auf die die Mitarbeiter in den Manufakturen stolz sind und sein können. Jeder Einzelne bringt dabei seine individuellen Stärken mit ein: besondere Detailfreude, Kreativität für neue Produkt, Kenntnisse über die einzelnen Materialien und und und…
In Deutschland arbeiten derzeit rund 305.000 Menschen in Sozialunternehmen, die man heute politisch korrekt nicht mehr als „Behindertenwerkstätten“, sondern als „Werkstätten für Menschen mit Behinderung“ bezeichnet. Damit will man dem Bild einer festen Gruppe mit gleichem Merkmal entgegenwirken, denn Menschen mit Behinderung sind genauso vielfältig wie nichtbehinderte Menschen. Zwar gibt es immer weniger Menschen mit angeborenen Behinderungen, dafür steigt seit Jahren der Anteil derjenigen, die aufgrund einer psychischen Beeinträchtigung in den Werkstätten arbeiten, zum Beispiel nach einem „Burnout“. Soziale Werkstätten sind gemeinnützige Einrichtungen mit dem gesetzlichen Auftrag, Menschen mit Behinderungen durch ihre Arbeit an der Gesellschaft teilhaben zu lassen. Dazu gehört auch das Angebot einer beruflichen Ausbildung und die Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Für mich ist es immer wieder schön, unsere Manufakturen zu besuchen, die nette und respektvolle Atmosphäre aufzusaugen und den Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Voller Stolz wird mir gezeigt woran gerade gearbeitet wird, dass dieses Kuscheltier im Herstellungsprozess einen ganz besonders lustigen Gesichtsausdruck bekommen hat oder man bei dem neuen Produkt vielleicht nochmals über die Farbe oder die Konstruktion nachdenken sollte. Das ist wahrer Team-Spirit! Und auch wenn die Mitarbeiter manchmal länger brauchen, um bestimmte Tätigkeiten zu erlernen, so werden diese anschließend meist umso gewissenhafter ausgeführt. Die Kollegen in den Manufakturen wollen produktiv sein, ihre Aufgaben und Stärken finden und durch ihre Arbeit Anerkennung erhalten – so wie jeder andere auch. Nur ist dies für viele auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nur bedingt möglich, weil dieser bisher nur begrenzten individuellen Bedingungen schafft. Nicht so in den Werkstätten: Hier bestimmt jeder Mitarbeiter sein Tempo selbst, es gibt keinen Leistungsdruck, keine Überstunden. Dafür gibt es speziell ausgebildete und sensibilisierte Fachkräfte und Therapeuten, die sich Gedanken dazu machen, wie die Talente und Kompetenzen behinderter Mitarbeiter gefördert und in den Arbeitsablauf eines Unternehmens integriert werden können. Es gibt kaum eine produzierende Branche in Deutschland, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dermaßen im Zentrum aller Überlegung stehen. Ein Konzept, von dem sich manche Unternehmer eine Scheibe abschneiden könnte. Wir tun es und es macht uns unheimlich stolz, Teil einer sinnvollen Arbeitskultur zu sein, in der der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Profit.