Endlich Frühling! Endlich wieder in der Sonne sitzen, die Vögel zwitschern, die Natur wird grün und Blumen zeigen ihre Farbenpracht. Nicht nur die Pflanzenwelt scheint so langsam in Stimmung zu kommen – auch unsere Hunde sprühen vor Energie. Wer freut sich nicht, wenn es Frühling wird und auch unsere Vierbeiner sind überglücklich über die neue Wetterlage. Wärmendes Sonnenlicht lässt Lebensgeister erwachen – da geht es unseren Hunden nicht viel anders als uns.
Wenn wir oder unsere Vierbeiner Frühlingsgefühle spüren, sind wir keineswegs hoffnungslos romantisch, sondern haben es mit organischen und psychischen Veränderungen zu tun. Zahlreiche Sonnenstunden sorgen dafür, dass das Schlafhormon Melatonin ordentlich zurückgefahren wird – stattdessen wird Serotonin gebildet. Das Glückshormon Serotonin wirkt fast wie eine Droge und erzeugt ein Hochgefühl, das sich durchaus mit mit Verliebtheit vergleichen lässt. Kreislauf, Stoffwechsel und Durchblutung werden ordentlich angeregt – unsere Hunde sind ab sofort wacher und vor allem unternehmungslustiger.
Vom Zeitpunkt könnte es nicht passender sein – denn im Frühling beginnt auch die Paarungszeit. Ist eine Hündin läufig, gerät der ein oder andere Rüde schon mal außer Rand und Band und mutiert zum echten Schürzenjäger. Jetzt heißt es auch für alle Hundebesitzer, aufgepasst! Frühlingsgefühle treten sowohl bei Hündinnen als auch bei Rüden auf. Typische Anzeichen eines liebeskranken Hundes sind jaulen, fiepen, aufgeregtes Hecheln und extreme Unruhe. Manche Vierbeiner gehen sogar in den „Hungerstreik“ und verweigern vor lauter Liebesleid die Nahrungsaufnahme. Da hilf nur eines: viel Geduld!
Spaziergänge können in dieser Zeit schon mal mühsam werden – in erster Linie für Frauchen oder Herrchen. Düfte werden nach einem langen Winter von Deinem Hund nochmal stärker wahrgenommen. Die Hundenase steht unter Strom. Du solltest Dir jetzt viel Zeit für lange Schnüffelspaziergänge nehmen, denn für Deinen Hund ist die Spurensuche so ähnlich wie für Dich das Zeitunglesen.
Parallel solltest Du im Frühling auch selbst sehr wachsam sein! Nicht nur Hunde sind jetzt auf Freierspfoten unterwegs – auch der Hormonspiegel der Wildtiere steigt. Ab dem 1. April herrscht deshalb in vielen Bundesländern eine Leinenpflicht für Hunde.
Das kannst Du tun, wenn die Frühlings-Hormone bei Deinem Vierbeiner verrücktspielen:
Ein paar Leckerlis reichen häufig schon und lenken paarungsbereite Rüden von Ihrem Objekt der Begierde ab. Auch Ruhe hilft manchmal Wunder! Meide gut besuchte Hundeplätze oder beliebte Parks in „schwierigen“ Zeiten. In einem ruhigen Waldstück kann sich Dein Hund auf die vielen anderen Gerüche des Frühlings konzentrieren und diese in vollen Zügen genießen. Dauert der Liebeskummer Deines Hundes außergewöhnlich lang an, solltest Du unter Umständen einen Tierarzt konsultieren.
Auch wenn das „Frühlings-Erwachen“ mit Hund mitunter durchaus anstrengend sein kann – genauso schön ist es doch auch, Deinen Liebling so lebhaft und aufgedreht zu erleben. Diese Zeit solltest Du unbedingt genießen – sie geht auch wieder vorbei.